Vereinsgeschichte

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Aus der Vereinsgeschichte

Quelle: Festschriften zum 90- bzw. 100jährigen Vereinsjubiläum;
Autor im Wesentlichen: Wolfgang Dahms

10.01.1907

Der Grundstein für die Sportvereinigung 07 Griethausen wurde gelegt: lt. Meldung im „Clevischen Volksfreund“ wurde der „Turnverein Griethausen“ gegründet.

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Wörtlich heißt es da: „Nachdem erst vor einigen Wochen in unserem Dorfe ein Radfahrerverein gegründet wurde, stand gestern im Lokale von W. Biermann eine Besprechung statt zwecks Gründung eines Turnvereins. – Für unsere Gemeinde düften das nachgerade Vereine genug sein.“Die Übungsstunden fanden in der Gaststätte Biermann statt; Vereinsmitglieder zahlten 25 Pfennige Monatsbeitrag, für Verspätungen beim Training waren 10 Pfennige fällig. Zum Vergleich: der ortsübliche Tageslohn für männliche Arbeiter über 16 Jahre betrug 2,10 Mark.

1914

Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 wurde den Aktivitäten des „Turnvereins Griethausen“ ein jähes Ende bereitet. Im siebten Jahr seines Bestehens zählte der Verein ca. 60 Mitglieder!

1918

Der Neuanfang des Turnvereins Griethausen gestaltete sich äußerst schwierig. Der 1. Weltkrieg hatte auch unter den Griethausener Vereinsmitgliedern seine Opfer gefordert. Belgische Besatzungstruppen besetzten im Dezember 1918 das Klever Land. Den Turnvereinen untersagten die Belgier unter Strafandrohung jegliche Betätigung; die Sportgeräte wurden beschlagnahmt.

1919

Vorturner und Mitgründer Alfons Willemsen war aus beruflichen Gründen nach Venlo/NL versetzt und fuhr jeden Samstag mit dem Fahrrad nach Griethausen, um an den Übungsstunden teilzunehmen.

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Belgische Besatzungsoldaten, die in der Lappschen Wiese (am Postdeich) Fußball spielten, dienten den Jugendlichen aus Griethausen als Vorbild. Es fanden „Demonstrationsspiele“ auswärtiger Mannschaften in Griethausen statt, die als Werbung für den neuen Volkssport Fußball ausgetragen wurden. Außerdem kam es zu Spielen zwischen sogenannten „Straßenmannschaften“.

18.10.1925

Der „Clevische Volksfreund“ berichtet von der „Sportabteilung Blau-Weiß Griethausen-Brienen“, die zwecks Austragung von Meisterschaftsspielen zwei Mannschaften gegen die 2. Mannschaft von „Hermannia Kellen“ bzw. „Hildebrand Staelen“ zum Sportplatz schickt.

1926

Die Bezeichnung „Sport-Abteilung Treu-Deutsch Griethausen-Brienen DJK“ setzt sich durch.

In der Saison 1925/26 nahm mit dem Fußballclub „Rheingold Griethausen“ ein weiterer Verein an offiziellen Wettspielen des „Westdeutschen Spielverbandes“ teil.

1933

Fusionsversammlung der bisher konkurrierenden Vereine „Turn- und Sportverein“ sowie der „DJK Treu-Deutsch“ im Saal Boulanger. Erster Vorsitzender der neuen Sportvereinigung 07 Griethausen wurde Peter Lohmann.

1941

Nachdem mit Beginn des 2. Weltkrieges der Spielbetrieb eingestellt werden musste, gab es ab 1941 keinen überregionalen Spielbetrieb mehr. In „Kriegssportgemeinschaften“ fanden sich mehrere Vereine zusammen und traten mit einer gemeinsamen Mannschaft an. Dabei durften nicht nur die Daheimgebliebenen, sondern auch die sich auf Heimaturlaub befindlichen Fronturlauber eingesetzt werden. Auf Initiative der „Rheinwacht Erfgen“ bildete der SV 07 zusammen mit der „Rheinwacht“ ein Team. Die Spiele wurden jeweils wechselweise in beiden Orten ausgetragen.

1945

Der Kommandant der Britischen Militärregierung – er hatte am Rheintor sein Quartier – genehmigte auf Antrag des SV 07 die Wiederaufnahme der Vereinsarbeit. Die in Griethausen stationierten britischen Besatzungssoldaten forderten die erste Nachkriegself der „Wölfe“ zu einem kleinen „Länderspiel“ auf. Für einen Sieg war unserer Mannschaft ein Satz Trikots versprochen worden. Es reichte jedoch nur zu einem Unentschieden. Prämie: Zigaretten!

1950/1951

Zweite Nachkriegs-Meisterschaft mit mehr als 100 Toren; das 100. Saisontor schoss Mittelstürmer Karl Schweers.

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16.05. bis 02.06.1957

Festwoche zum 50. Stiftungsfest der SV 07 Griethausen mit Weihe der neuen Vereinsfahne beim Schlussgottesdienst.

1957/1958

Einweihung des neuen Sportplatzes auf der sogenannten „Lappschen Wiese“. Die Rheinische Post spricht von einer „mustergültigen Anlage am Postdeich“, die neben der Rasenfläche nunmehr über eine Aschenbahn, Sprunggruben sowie eine Abwurfstelle für Kugel und Diskus verfügte.

11.01.1969

Einweihung des neuen Platzhauses nach zweijähriger Bauzeit (Baubeginn: 11.11.1966, Kosten: 81.500 DM)

1977/1978

„Altrhein-Stadion“ nach vielen Jahren wieder bespielbar.

1978/1979

Fertigstellung der neuen Platzanlage am Postdeich inklusive neuer Flutlicht-Anlage; gefeiert wird mit einer „Woche des Sports“ vom 26.08. bis 03.09.1978.

1980/1981

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Fleißige Mitglieder funktionieren eine ausgediente Filiale der Sparkasse Kleve in einen Aufenthaltsraum für unsere Jugend („Sport-Studio“) um.

28.03.1982

Festkommers in der Turnhalle Griethausen zum 75jährigen Vereinsjubiläum.

25.04.1992

15.03.1984

Ungläubiges Entsetzen im Dorf: Ida „Mutt“ Verwaayen dreht den Zapfhahn hoch und schließt das langjährige Vereinslokal der „Wölfe“.

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Mit „Mutt“ ging ein Stück Griethausen und manch harter „Wolf“ wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Jahrzehntelang fand unsere Sportvereinigung hier eine Heimat. Aufstiege wurden gefeiert, nach Niederlagen spülte man den Ärger runter.

Alle sagten „Mutt“ zum Abschied „DANKE!“

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Vereinslokal des SV 07 Griethausen ist seitdem die Gaststätte „Zur Mühle“, direkt gegenüber der Platzanlage am Postdeich.

Einweihung des Vordaches an der Platzhaus-Anlage am Postdeich.

1997

90jähriges Vereinsjubiläum

Hierzu verfasste ein Griethhauser Ur-Gestein, Jupp Verhoeven, folgendes Mundart-Gedicht (ob es wohl noch viele verstehen?):  

 

Ons Erst
 
Kerl, wor es den Tit geblewe?
Fiere düt As Vau Null Söwe!
90 Johr es gänne Klätz,
Futtball oan de Rhin, op de Plätz.
 
Sonndagsmeddagas, än Ühr of vier,
Jong än alt, all sin se hier:
Voat mät Mutt, Pastor, de Köster,
Marjann, Hilde än Piklo Schuster.
 
Bölli, Panni än Tej Pau,
Pinko, Acki liepe gau,
üt de Läw quam noch de Nälla,
van de Speu de Brüjers Pälla.
 
Üt Stroot än Steeg, üt jeder Hückske,
üt de Schatzkaamer, Schnuk än Schnückske.
Kröll mät sin Brüjer Mäck(i),
de grote än de kleine Säcki.
 
Gelope quamme se allemohl.
Ston vör den Droht mät omöndeg Schandohl.
Et Därp es läg, se liepe hort,
mät Gewält, ‚t es Futtball-Sport!
 
Herbert Müller (frejde mät Grete)
– schließlek woll hej et wäll wete –
Was den Träjner van de Klub,
hat in Order sinnen Trupp.
 
Häns Remi stond in et Tor,
liet van beläwe gännen dör.
Üt Berlin was Erich Hanke,
Möndjesmoot schlug hej de Flanke.
 
Jäcki, Heelei mät versecht,
mieke mät Gerd än Zepan decht.
Eri Schuster breej dorvör,
so quam nimmes mär dordör.
 
Bütte lenks, gau näs ännen Dief,
liep – gej kennt öm – Pöschel-Pief.
Bütte rächs stond Hänzke Janze,
liet dor stets de Poppe danze.
 
Böller woll in Griethüse freje,
vörher moss hej Törkes träje.
Kalli Spoan, genümmt „de Pater“,
schot än Tor, in’t Nett wasse Gatter!
 
Helemoal vör, dor haj noch Jücke,
dej de andere stiff vernööke.
An Koarl Schweers vör de Kast was gut,
schöppt de Törkes mät de lenkse Fut.
 
Ömmer krege se de Löll nit drin,
mäj schöppte se öm wit, in den alde Rhin!
Somerdags, in de Wenter- kuhl –
spronge de Kadätte chorjänn in de Puhl.
 
Hielen herüt de natten Dräll,
schmeten öm gaukes op de Wall.
Op de Plätz – gej könnt dropoan –
kos dat Spöhl wär wiejer gohn.
 
Bes de Schieri drij kehr flött,
Chorijänn, et Spöhl es üt!
Gewonne! De Tore sin getroje!
Op gauste Weg nor Mutt Verwooje!
 
Schwetend, afgespannt än dorsteg,
lope de Jonges flög än horsteg,
mäj sogoar ok op den Drap
Will steht lang all achter den Tap.
 
De dorde Hälft begennt nou hier,
mät wat läckere Gläskes Bier.
Öm de Näck, se packe sich:
„Blau und Weiß, wie lieb ich dich…“

 

 

1998

Der SV 07 Griethausen schenkt der Ortschaft Griethausen ein Wegekreuz; es wird im Rahmen des Fronleichnamszuges durch Pfarrer Johannes Swertz eingesegnet.

12.12.2000

Unser Ehrenvorsitzender Hans Dahms

Hans Dahms

erhält von Landrat Rudolf Kersting das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland („Bundesverdienstkreuz“).

2007

umfassende Renovierung des Platzhauses am Postdeich

26.05. bis 03.06.2007

Festwoche zur Feier des 100jährigen Vereinsjubiläums des SV 07 Griethausen http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/kleve/sport/441987

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